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-> Lymphsystem



Dreh- und Angelpunkt für das Immunsystem ist das Lymphsystem, denn es stellt den Hauptreinigungsweg zur Klärung unserer Körpersäfte dar. Genauso wie das Gefäßsystem des Blutes ziehen die Lymphbahnen durch den ganzen Organismus und haben spezielle "Kreuzungen", die Lymphknoten. Die Lymphe wird auch oft wegen ihrer hellen Farbe als "weißer Blutstrom" bezeichnet.

Lymphatische Organe in unserem Organismus sind der lymphatische Rachenring mit den Zungen-, Gaumen- und Rachenmandeln (Tonsillen), die Milz, die Thymusdrüse, die hinter unserem Brustbein sitzt, das Rückenmark sowie der Blinddarm und das lymphatische Gewebe im Darm, vor allem im Dünndarm.

Die Lymphe ist das Klärwerk im Bindegewebe. Wenn das Lymphsystem im Fluss ist, wenn also der "weiße Blutstrom" ungehindert fließen kann, dann ist gewährleistet, dass die Zellen ein immer wieder gereinigtes Umfeld haben, aus dem sie den Sauerstoff und die Nährstoffe ungehindert aufnehmen können, und dass der bei vielen Vorgängen im Körper anfallende "Müll" abtransportiert werden kann. "Müll" besteht zum Beispiel aus den Resten bei der Zellerneuerung, aus funktionsuntüchtigen Zellen, aus unschädlich gemachten Viren, Bakterien, Pilzen, Parasiten und Umweltgiften.

Den "Kreuzungen" im Lymphsystem, den Lymphknoten, kommt eine besondere Bedeutung zu. Es sind bohnenförmige, bis 25mm lange Körperchen, die normalerweise kaum fühlbar sind. Sie beherbergen eine Vielzahl von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) mit verschiedenen spezialisierten Einheiten, zum Beispiel mit Zielfahndern, die darauf ausgerichtet sind, wie Spürhunde besonders gefährliche Angreifer aufs Korn zu nehmen. Hier findet auch die Spezialausbildung der "Fresszellen" (Phagozyten) statt, die, wie es ihr Name schon nahe legt, die Aufgabe haben, Eindringlinge von außen zu "fressen".
Bemerkbar machen sich die Lymphknoten, wenn sie viel Arbeit verrichten müssen und es zu einer Generalmobilmachung kommt. Sie vergrößern sich je nach Erkrankung und der damit verbundenen Reaktion leicht bis stark und sind vor allem im Halsbereich, unter den Achseln oder in der Leistengegend zu ertasten.

 


     


Es muss eine Stunde am Tag geben, wo der Mensch, der zu reden hat, verstummt.

Es muss eine Stunde geben, wo der Mann der Entschlüsse seine Entschlüsse beiseite schiebt, als wären sie alle zerronnen, und wo er eine neue Weisheit lernt: die Sonne vom Mond zu unterscheiden, das Meer vom festen Land und den Nachthimmel von der Wölbung eines Hügels.
 
Thomas Merton
(1915 - 1968)