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Der Biorhythmus

Die Energien des menschlichen Biorhythmus wirken vom Moment unserer Geburt an auf Körper, Geist und Seele ein. Dem Diktat der inneren Uhr kann niemand ausweichen. Es kann nur jeder für sich entscheiden, welche Beachtung er diesen rhythmischen Zusammenhängen schenkt und welche Konsequenz er daraus zieht.

Schon die Ärzte im alten Griechenland nahmen Rücksicht auf die "guten" und "schlechten" Tage ihrer Patienten. In der westlichen Medizin waren die Kenntnisse über den Biorhythmus über eine lange Zeit verschüttet oder wurden nicht ernst genommen. Dabei ist er letztendlich nichts anderes als unser individueller Lebenstakt, unser Lebenspuls - ein stetiges Auf und Ab der Energien von Körper, Geist und Seele.

In China, Indien und vor allem in Japan spielt der Biorhythmus im Alltag eine selbstverständliche Rolle. Viele Menschen beziehen ihn sogar bei der Terminierung wichtiger politischer oder wirtschaftlicher Entscheidungen mit ein.

Drei Rhythmen sind es, die jeden von uns, Mann und Frau, vom Tag, von der Stunde und Minute unserer Geburt an lebenslang im Takt unserer inneren Uhr begleiten:

  • der körperliche Rhythmus mit einer "Welle" von 23 Tagen
  • der seelische Rhythmus mit 28 Tagen
  • der geistige Rhythmus mit 33 Tagen

Dr. med. Wilhelm Fliess ist vor etwa hundert Jahren diesem Phänomen auf den Grund gegangen und hat aus der Beobachtung der Krankengeschichten seiner Patienten diese Rhythmen abgeleitet. Er stellte fest, dass sie die Auswirkungen periodischer Auf- und Abbaubewegungen der Körperzellen sind. Alles Geschehen sowohl im Makro- als auch im Mikrokosmos erfolgt in regelmäßigen Rhythmen: die Umdrehung der Erde um sich selbst und um die Sonne, die Mondphasen, Ebbe und Flut und eben auch die Auf- und Abbauphasen der Körperzellen.
Jeder kennt es, dass er an bestimmten Tagen "gut drauf" ist und an anderen "neben sich steht", ohne dass es einen erkennbaren Anlass gibt. Jeder dieser drei Rhythmen hat bis zur Hälfte seiner Dauer eine langsam bis zum Gipfelpunkt ansteigende Phase, dort wechselt er dann und geht in eine absinkende Phase über, bis der Tiefpunkt erreicht ist. Von dort geht es dann kontinuierlich wieder nach oben, und der Rhythmus beginnt von neuem.

Bei der körperlichen Kurve ist nach 11,5 Tagen die Hochphase erreicht, bei der seelischen nach 14 Tagen und bei der geistigen nach 16,5 Tagen. Danach fallen sie in ihrem jeweiligen Rhythmus wieder in die Tiefphase. Der Übergang von der Hoch- in die Tiefphase an den so genannten "Wechseltagen" hat eine besondere Bedeutung. Er markiert fast immer eine kritische Zeitspanne, die Stunden, manchmal aber auch Tage dauern kann. Seine Wirkung auf den Körper lässt sich vergleichen mit dem Einfluss eines Klimawechsels oder eines Kräftewechsels bei Vollmond. Dem Übergang von der Tief- in die Hochphase kommt dagegen nicht eine so große Bedeutung zu, wahrscheinlich, weil der Körper sich auf die Hochphase "freut".

Aus der Tatsache, dass diese drei Rhythmen einen unterschiedlichen, aber in sich regelmäßigen Kurvenverlauf haben, ergibt sich, dass die drei immer unterschiedlich zueinander stehen und somit kein Tag wie der andere ist.

Was bedeuten diese Hoch- und Tiefphasen im Einzelnen für die drei verschiedenen Rhythmen? Der körperliche Rhythmus ist besonders für Menschen relevant, die sich vor allem körperlich betätigen. Sie empfinden den Einfluss dieser Kurve deutlicher als andere Menschen. Während der Hochphase fühlen sie sich in der Regel vital und kräftig, sie haben Ausdauer, körperliche Arbeiten gelingen müheloser, und alles geht leichter von der Hand. An den Wechseltagen sind sie gesundheitlich anfälliger als an anderen Tagen, brauchen mehr Kraft und Konzentration, um körperliche Arbeiten zu verrichten. Im Zusammenspiel zwischen Körper, Geist und Seele ist an diesen Tagen oft "Sand im Getriebe".
Viele Hebammen wissen um diese Hintergründe: Der elfte Tag eines Neugeborenen, also der erste Wechseltag im körperlichen Rhythmus, ist oft ein kritischer Tag. Es kommt häufiger zu Erbrechen oder anderen körperlichen Symptomen, die zu Besorgnis Anlass geben können. "Nach einem Monat sind die Babys aus dem Gröbsten raus" - diese Erkenntnis beruht auf der Beobachtung, dass die Kinder dann erstmals alle drei Biorhythmen mit 33 Tagen einmal vollständig durchlebt haben.

Die Tiefphase im körperlichen Rhythmus ist meistens gekennzeichnet von einem Kräfteabfall und verminderter körperlicher Spannkraft: Alles kostet mehr Kraft als sonst, wir brauchen längere Erholungsphasen, wir laufen sozusagen auf "Sparflamme".

Der seelische Rhythmus nimmt Einfluss auf unsere innere und äußere Wahrnehmungs- und Empfindungskraft. In der Hochphase werden innere Ausgeglichenheit und optimistische Einstellungen gestärkt. In vierzehntägigem Wechsel, immer genau am Wochentag der Geburt, haben wir einen Wechseltag, eine kurze Zeitspanne von Irritation. Manche sagen, an diesen Tagen seien sie emotional leichter zu irritieren als sonst. Man nimmt alles sehr persönlich, macht "aus einer Mücke einen Elefanten" und stört sich an Nichtigkeiten. Während der Tiefphase in diesem Rhythmus ist man öfter niedergeschlagen, kann schlechte Nachrichten nicht so gut verarbeiten, ist ängstlicher als sonst. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens bekommt in diesen Tagen oft eine melancholische Schwere; in der folgenden Hochphase können wir ihr wieder mit positiver Aufgeschlossenheit begegnen.

Die körperliche und die seelische Kurve spüren viele Menschen deutlich, während die geistige Kurve oft nicht so wahrgenommen wird. Aber auch hier sind es die Hoch- und Tiefphasen, die das Denken und die Konzentration beeinflussen. Besonders geistig arbeitende Menschen erleben während der Hochphase dieser Kurve eine ausgeprägte Kreativität, die dagegen in der Tiefphase manchmal verschüttet zu sein scheint.

Das Wissen um den Biorhythmus legt es nahe, nicht gegen den Rhythmus der Natur zu leben und mit größerer Gelassenheit seinem inneren Kompass zu folgen. Dazu gehört auch, mit vorübergehenden Tiefphasen lockerer umzugehen.

Unter www.biorhythmus-online.de kann man sich seinen eigenen Biorhythmus erstellen und ausdrucken.

 


     


Es muss eine Stunde am Tag geben, wo der Mensch, der zu reden hat, verstummt.

Es muss eine Stunde geben, wo der Mann der Entschlüsse seine Entschlüsse beiseite schiebt, als wären sie alle zerronnen, und wo er eine neue Weisheit lernt: die Sonne vom Mond zu unterscheiden, das Meer vom festen Land und den Nachthimmel von der Wölbung eines Hügels.
 
Thomas Merton
(1915 - 1968)