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Zu dem großen Bereich der schädlichen objektiven Einflussfaktoren auf unseren Organismus gehören neben den Wohngiften ebenfalls die Schädlings- und Unkrautvernichtungsmittel, die Pestizide, Herbizide und Fungizide. Untersuchungen des Stuttgarter Landwirtschaftsministeriums im Jahre 2002 ergaben, dass die Belastungen von Obst und Gemüse mit Pestiziden, aber auch mit Schimmelpilz-Bekämpfungsmitteln (Fungiziden) weit über die Grenzwerte hinausgingen. Spitzenreiter waren dabei die Paprikaschoten aus Spanien. In 21 von 27 Proben aus dem Groß- und Einzelhandel wurde so viel Gift gefunden, dass der Grenzwert überschritten wurde. 17 von 23 Stichproben enthielten unzulässige Rückstände. Insgesamt wurden in den Proben 43 unterschiedliche Schädlings- und Schimmelpilz-Bekämpfungsmittel gefunden. Schon 1999 hatte die Europäische Kommission in einer groß angelegte" Untersuchung die Missstände aufgedeckt. Damals waren mehr als 40000 Proben genommen worden: Jede fünfte in der EU verkaufte Paprika war mehr als zulässig mit Insektengiften belastet.

Dass die Anbauer kaum Konsequenzen aus diesen Ergebnissen zogen, musste die Zeitschrift "Öko-Test" in ihrer Februar-Ausgabe 2002 feststellen. Zwar wurde ein damals häufig verwandtes Pestizid (Methamidophos) aus den Giftspritzen verbannt, aber es wurde durch andere Mittel ersetzt. Es wurden "Cocktails" von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf Obst und Gemüse festgestellt, die das Maß an bisher bekannten Pestiziden bei weitem überschritten. Bei den Proben von Paprika aus Bioanbau wurden keine Pestizide festgestellt.

Lindan, ein sehr bekanntes Pestizid, spielte lange Jahre eine große Rolle. Es wurde sowohl in Holzschutzmitteln als auch als Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt. Im Wald sollte es den Borkenkäfer bekämpfen, und in den Haushalten wurde es zum Schutz vor Motten und gegen Flöhe bei Haustieren eingesetzt. Als Schädlingsbekämpfungsmittel wird es seit 1993 kaum noch verwandt, aber es gibt bis heute keine offiziellen Beschränkungen für die Anwendung als Holzschutzmittel.

Lindan wird ebenso wie die PCBs über die Nahrungskette aufgenommen. Es lagert sich unter anderem in Nervenzellen ab und löst dadurch auch neurologische Symptome aus wie zum Beispiel Zittern, Schwindel oder Muskelkrämpfe. Das Immunsystem kann nachhaltig gestört werden, indem sich die Zahl der weißen Blutkörperchen verringert, die für die körpereigene Abwehr von wichtiger Bedeutung sind.

Heutzutage werden in der Schädlingsbekämpfung und Unkrautvertilgung zunehmend Pyrethroide eingesetzt. Die erste Generation der Pestizide, wie zum Beispiel DDT, ist schon lange wieder verboten. Viele meinen. die Mittel, die heute verwandt werden, wären für den Menschen unschädlich, da die Inhaltsstoffe mit dem in der Chrysantheme vorkommenden natürlichen Pyrethrum chemisch verwandt sind. Diese Mittel sind aber im Vergleich viel langlebiger und intensiver in der Auswirkung auf den menschlichen Organismus.

Nach Aussage der Hersteller sind sie unverzichtbar zum Schutz des Verbrauchers vor Schädlingen und werden in Wohntextilien wie Wollteppichen, Auslegeware und Polstermöbeln zur Abwehr von Motten und anderem Ungeziefer verwandt, aber auch in Kleidungsstücken wurden sie schon gefunden. Allein in den privaten Haushalten werden in Deutschland pro Jahr ca. 8 Tonnen Kurzzeit-Pyrethroide verbraucht. Seit einigen Jahren ist es Pflicht, pyrethroidhaltige Teppiche und Auslegware zu kennzeichnen. Besonders für Kleinkinder, die auf dem Boden krabbeln, können diese Wohntextilien eine Gefahr bedeuten.

Hautausschlag, Haarausfall, Appetitlosigkeit bis zu Übelkeit sowie wieder einmal eine Schwächung des Energiehaushaltes und des Immun-systems können Folgen einer toxischen Belastung mit Pyrethroiden sein.

Am häufigsten sind aber auch bei diesem Nervengift Störungen des Nervensystems festzustellen: Kopfschmerzen, Zittern, Müdigkeit, Depressionen sind nur einige Möglichkeiten.

 


     


Es muss eine Stunde am Tag geben, wo der Mensch, der zu reden hat, verstummt.

Es muss eine Stunde geben, wo der Mann der Entschlüsse seine Entschlüsse beiseite schiebt, als wären sie alle zerronnen, und wo er eine neue Weisheit lernt: die Sonne vom Mond zu unterscheiden, das Meer vom festen Land und den Nachthimmel von der Wölbung eines Hügels.
 
Thomas Merton
(1915 - 1968)