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Bluthochdruck

Ein erhöhter Blutdruck ist eigentlich eine sinnvolle, vegetative Reaktion des Körpers auf extreme Anforderungen von außen. Wenn eine Gefahr droht, reagiert der Organismus noch immer mit seinen archaischen Ressourcen: Er schüttet Stresshormone aus und stellt alles auf Angriff um. Dazu gehört auch, dass der Blutdruck erhöht wird, um genügend Sauerstoff und Nährstoffe in alle Ecken des Körpers zu pumpen.

Normalerweise müsste nach Bewältigung der Gefahrensituation, wenn also der Druck von außen nachlässt oder vorbei ist, der Körper wieder in die Entspannung gehen: Das Stresshormon Adrenalin hat seine Aufgabe erledigt, der Blutdruck könnte sich wieder auf die Normalwerte umstellen.

Wenn aber nun über einen längeren Zeitraum der Organismus auf "Angriff" oder "Druck" eingestellt ist, ist das Zurückschalten von der Anspannung in die Entspannung sehr schwer möglich. In langfristigen Situationen von Anspannung verselbstständigt sich diese für kurzfristige Herausforderungen eigentlich sinnvolle Reaktion des Organismus. Der unter zu hohem Blutdruck leidende Mensch, der so genannte Hypertoniker, hat eine sympathikotone Dauerspannung: Er ist ständig auf "Hab-Acht-Stellung" eingerichtet.

20 Prozent der Bluthochdruckfälle lassen sich eindeutig auf Defizite im organischen Bereich zurückführen, zum Beispiel auf Funktionsstörungen der Niere oder auf hormonelle Dysfunktionen, und die Ursachen können behoben werden. In 80 Prozent der Fälle können aber keine organischen Ursachen gefunden werden. Die Mediziner sprechen dann von einem so genannten "essenziellen" Bluthochdruck. Hierbei ist es wichtig, zum einen herauszufinden, woher dieser "hohe Druck" kommt, und andererseits zu überlegen, wie übermäßiger Druck zu vermeiden ist - im beruflichen und im privaten Leben, denn das unwillkürliche Nervensystem spricht eine deutliche Sprache: Druck ablassen!

Selbstverständlich muss jeder hohe Blutdruck therapiert werden, denn er kann - über längere Zeit - zu massiven körperlichen Problemen führen, zum Beispiel zum Schlaganfall, aber Therapeut und Patient sollten sich darüber im Klaren sein, dass mit "Blockern" lediglich der Schrei des Vegetativums nach "Druck ablassen" unterdrückt wird.

Neben diesen vegetativen Aspekten bei Bluthochdruck spielt auch noch ein Faktor eine Rolle, der in verschiedenen Zusammenhängen schon angesprochen worden ist: Bluthochdruck geht oft damit einher, dass der Mensch zu wenig trinkt und sich obendrein zu wenig bewegt. Gerade bei älteren Menschen nimmt das Durstgefühl ab. oder es ist ihnen unangenehm, so oft zur Toilette gehen zu müssen. Wenn man aber zu wenig trinkt, entsteht Flüssigkeitsmangel im Körper, das Blut wird "dicker", und somit kann der Versorgungstransport von Sauerstoff und Nährstoffen nicht mehr ausreichend in alle Winkel des Körpers gewährleistet werden. Vor allem die Zellen im Herzen und im Gehirn leiden zuerst unter diesem Mangel. Je nach individueller vegetativer Konstitution reagiert der Organismus mit Bluthochdruck oder mit niedrigem Blutdruck.

 

 

 


     


Es muss eine Stunde am Tag geben, wo der Mensch, der zu reden hat, verstummt.

Es muss eine Stunde geben, wo der Mann der Entschlüsse seine Entschlüsse beiseite schiebt, als wären sie alle zerronnen, und wo er eine neue Weisheit lernt: die Sonne vom Mond zu unterscheiden, das Meer vom festen Land und den Nachthimmel von der Wölbung eines Hügels.
 
Thomas Merton
(1915 - 1968)